Sehr geehrte Damen und Herren,

Steuern gibt es schon sehr lange. Bereits in der Bibel ist im 1. Buch Moses zu lesen, dass der Pharao ein Fünftel der Getreideernte für sich behielt. Seither haben Regierungen immer mehr Ideen, von ihren Untertanen Steuern zu erheben. Römische Kaiser besteuerten Urin, russische Zaren erhoben eine Bartsteuer. Über die Jahrtausende hat der Erfindungsreichtum der Regierungen nicht nachgelassen, um neue Abgaben und Steuern zu generieren. Zu den ältesten Abgabenformen zählen die Einfuhrzölle, die auf Waren anfallen, wenn sie aus einem anderen Land importiert werden. Der derzeitig laufende Handelskrieg USA / China lässt grüßen. Skurril sind, die bis vor kurzem in Spanien erhobene „Sonnensteuer“ oder der Zoll für die Einfuhr von Fahrrädern mit 14 % und für Einräder mit 15 %. In Schweden müssen die Eltern Neugeborener die Namen ihrer Kinder von der Steuerbehörde genehmigen lassen, ansonsten ist eine Geldbuße fällig. In Finnland kann jeder nachlesen, wie viel Einkommen seine Mitbürger versteuern. Am 1. November eines Jahres – auch als „Tag des Neids“ bezeichnet – werden die Zahlen veröffentlicht. Die Finnen können dann nicht nur herausfinden, wie viel Prominente verdienen, sondern auch, ob ihre Nachbarn oder Arbeitskollegen höhere Gehälter bekommen als sie selbst. Menschen werden besteuert, Tiere auch. Als Nächstes könnte womöglich noch eine Steuer für Luft erhoben werden.

Also: Keine Kunst lernt eine Regierung schneller als die, Geld aus den Taschen der Leute zu ziehen.

Wir wünschen Ihnen einen wunderschönen Herbst.

Köln, im September 2019
Friedbert Scheiffarth, Kollegen und Mitarbeiter